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Gemeinde Spardorf
Erlanger Str. 40, 91080 Uttenreuth
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Wegen der schlechten Bausubtanz des inzwischen über 60 Jahre alten Schulgebäudes wurde 2014 eine Generalsanierung und Erweiterung beschlossen. Die ersten Architekten-Entwürfe wurden 2016 vorgestellt. 2017 mussten die Planungsleistungen erneut ausgeschrieben werden. In Folge dessen wurde 2018 ein neues Architekturbüro beauftragt. Im März 2019 wurden neue Entwürfe für die Sanierung und Erweiterung im Gemeinderat vorgestellt. Diese Planungen wurden bis Ende der Legislaturperiode im April 2020 nicht weiterverfolgt.
Vor dem Hintergrund des zukünftigen Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung und auf Grundlage neuer Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung in Spardorf erwies sich eine Sanierung und Erweiterung des Altbaus letztlich als wirtschaftlich nicht sinnvoll und auch aus pädagogischer Sicht nicht zielführend. Im Juni 2020 beschloss der Gemeinderat deshalb, dass Grundschule und Nachmittagsbetreuung zukünftig in einem gemeinsamen Gebäude als Kombieinrichtung betrieben werden sollen und hierfür ein neues Gebäude ("Lernhaus") gebaut werden soll. Da dieses neue Gebäude wesentlich größer als die alte Schule werden muss, wurde beschlossen, das neue Gebäude auf dem nördlichen Teil des Schulsportplatzes zu bauen. Um das Rasenspielfeld in seiner ursprünglichen Größe auch als Trainingsplatz für den Sportverein zu erhalten, sollte der Sportplatz in Richtung Westen gedreht werden. Diese im Gemeinderat zunächst einstimmig beschlossene Variante wurde im weiteren Verlauf kontrovers diskutiert und führte zur Gründung einer Bürgerinitiative zur Verhinderung der Sportplatzdrehung. Das von der Bürgerinitiative angestrebte Bürgerentscheid musste letztlich nicht erfolgen, da eine Kompromisslösung gefunden werden konnte. Der Gemeinderat beschloss deshalb am 19.11.2021, dass das Planungsverfahren für die Drehung des Sportplatzes eingestellt wird.
Nachdem die Planungen für den Neubau wegen der Auseinandersetzungen um den Sportplatz ruhen mussten, konnten sie Anfang 2022 wieder aufgenommen werden. Seitdem wurde die komplette Fachplanung durchgeführt (u.a. mit umfangreichen Bodenuntersuchungen) und der Förderantrag bei der Regierung von Mittelfranken gestellt. Der Bauantrag für den Neubau wurde ebenfalls bereits gestellt und die Werkplanung bzw. Ausschreibung der Bauleistungen beauftragt. Nach aktuellem Stand hoffen wir auf einen Baubeginn im Frühjar 2025. Im Herbst 2024 wird in der Schulstraße noch die Wasserleitung ausgetauscht und es werden die Parkplätze für die neue Schule angelegt.
Lageplan
Ansicht von Norden (Waldseite; Neubau rechts, Altbau links)
Ansicht von Süden (Neubau links; Altbau rechts)
Untergeschoß; die Turnhalle ist von Außen zugänglich und steht außerhalb der Öffnungszeiten für den Breitensport zur Verfügung; im Katastrophenfall kann die Turnhalle als Sammel- und Versorgungsstelle genutzt werden.
Im Erdgeschoß befinden sich Bistro, Aufenthalts- und Funktionsräume sowie die Verwaltung.
Die Klassenzimmer und Betreuungsräume im 1. Obergeschoß sind so angeordnet, dass differenzierter Unterricht erfolgen kann und die Synergien bei der Nutzung für Schulunterricht und Nachmittagsbetreuung optimal genutzt werden.
Die Architektur des neues Lernhauses wird im Wesentlichen durch das pädagogische Konzept beeinflusst. Um dieses zu erarbeiten fand diverse Workshops mit allen Beteiligten statt und es wurden Referenzobjekte in Müchen und Freystadt besichtigt. Nachfolgend finden Sie einen Auszug des Konzeptes.
Die Öffnungszeiten der Kooperativen Ganztagsbetreuung decken sich mit den Öffnungszeiten von Hort und OGTS. Die Kinder kommen direkt nach Schulschluss zur Kooperativen Ganztagsbetreuung. Die Hausaufgabenbetreuung sowie die Kernzeit enden um 15.00 Uhr. Die Ganztagsbetreuung schließt um 17.00 Uhr. Eine Betreuung von Schulkindern ab 7.00 Uhr bis Schulbeginn ist weiterhin im Kindergarten des Kinderhauses möglich. In den Ferienzeiten ist die Kooperative Ganztagsbetreuung von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Die Eltern können die Buchungszeiten der Kinder frei wählen. Dabei müssen sie allerdings beachten, dass sie mindestens 10 Stunden sowie mindestens 2 Stunden an 5 Tagen buchen müssen. Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung der Kinder streben wir Kooperationen mit externen Bildungspartnern, wie z.B. im Bereich Sport oder Musik an, die in der geplanten angrenzenden Turnhalle ihr Programm, wie bspw. Taekwando, Tennis, Turnen, anbieten können. Aufgrund der Nutzung der Räumlichkeiten der Kooperativen Ganztagsbetreuung können diese Angebote während der Buchungszeiten der Kinder stattfinden.
Feste Rituale geben Kindern Halt und Sicherheit und vermitteln das Gefühl der Zugehörigkeit. Somit streben wir einen festen Tagesablauf für die Kooperative Ganztagsbetreuung an, der sich sowohl in den Klassenzimmern für die Hausaufgabenbetreuung, aber auch auf eigene Räumlichkeiten erstreckt. Besonders wichtig ist, dass es trotz Doppelnutzung vieler Räumlichkeiten nach wie vor eindeutig dem Betreuungs- und damit Freizeitbereich zugeordnete Räume gibt, um eine mentale Trennung zwischen Hausaufgaben- und Schulatmosphäre sowie dem Raum für die Freizeitgestaltung zu gewährleisten. Auch wenn Pädagogik in den gleichen Räumlichkeiten stattfindet, ist die Abgrenzung der beiden Bereiche für Kinder notwendig, um in der Schule Gelerntes zu verarbeiten, aber auch emotionalen und kognitiven Stress nicht zu viel Raum zu geben.
Bei ihrer Ankunft haben die Kinder schon einen (anstrengenden) Schulvormittag hinter sich, anschließend werden die Hausaufgaben erledigt.
Im Anschluss an dieses Pflichtprogramm verstehen wir unsere Nachmittagsaktionen als Angebot: die Kinder erfahren vielseitige Anregungen zur Aktivität, können aber frei über ihre Teilnahme entscheiden. Die Kinder genießen unser Vertrauen in ihre (zunehmende) Eigenständigkeit. Für abgesprochene Aktionen und Tätigkeiten bieten wir den Hortkindern sporadische Aufsicht und fördern so ein angstfreies Lernen mit wachsendem Bewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Die Kinder kommen direkt nach Schulschluss zur Kooperativen Ganztagsbetreuung. Das Mittagessen findet klassen- und gruppenübergreifend im Kinderbistro statt. Die Hausaufgabenbetreuung sowie die Kernzeit enden um 15.00 Uhr. Am Nachmittag schließen wir um 17.00 Uhr.
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung von Kindern ist ein wichtiger Bestandteil der Erziehung von Kindern. Das Mittagessen ist von zentraler Bedeutung und soll daher in der Gemeinschaft im Kinderbistro eingenommen. Das Mittagessen bietet die Grundlage für Konzentration und Motivation für das Lernen am Nachmittag.
Wir achten dabei auf regionale Cateringangebote, die mit hiesigen Bauern und Lebensmittelbetrieben zusammenarbeiten und streben die Zusammenarbeit mit dem EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milchprodukte an, um den Kindern am Nachmittag gesunde Snacks anbieten zu können. Weiterhin sollen die Kinder auch in den Genuss der hauswirtschaftlichen Erziehung kommen und gemeinsam mit unserer Hauswirtschafterin in der Schulküche gesunde Mahlzeiten, Snacks und Backwaren zubereiten.
Bei der Planung des Schülerbistros wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die Kinder ihr Mittagessen in der Gemeinschaft einnehmen können und durch kleine Tischgruppen Geselligkeit entsteht. Das Konzept sieht vor, dass nicht alle Kinder zur gleichen Zeit bedient werden müssen, sondern dass die Kinder ihre Essenszeit ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen planen können. Deshalb muss weniger Raum für das Bistro zur Verfügung stehen.
Mit dem Leitspruch „Gemeinsam lernen und leben in einer WERT-vollen Schule“ geht es uns vor allem darum, dass jedes Kind an unserer Schule willkommen ist, sich in unserer Schule wohlfühlt und von uns so angenommen wird, wie es ist. Genauso wichtig wie die Wissensvermittlung ist uns die Werteerziehung sowie die Förderung von Leistungsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und sozialen Verhaltensweisen, die sich v.a. auf Respekt, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit stützen.
Unser Schulschiff ist mit seinen Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern auf dem Weg zu neuen Ufern. So nehmen wir an der Initiative „Schule im Aufbruch“ und „FREIDay“ teil. Hier liegt ebenfalls unser Augenmarkt auf einer engen Verzahnung von Lehrkräften und pädagogischem Personal sowie auf vorbereiteter Umgebung in geeigneten Räumlichkeiten, die unabdingbar zur Verfügung stehen müssen, wie Klassenzimmer mit ausreichender Größe, eine Lernwerkstatt und ein Marktplatz, dass das Lehr- und Hortpersonal gruppenübergreifend unterrichten kann und Projekte durchführen kann.
Eine zunehmende Heterogenität der Schülerschaft (starke Spreizung in der Leistungsfähigkeit, im Lernverhalten und in der sprachlichen Kompetenz) sowie der Wunsch nach Individualisierung des Lernens bedingen, dass innerhalb des Klassenverbands Gruppen von Schülerinnen und Schülern sich mit unterschiedlichem Lerntempo, verschiedenen Fachinhalten und Lernphasen widmen. Eine zusätzliche pädagogische Differenzierung kann im Übrigen bei verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern notwendig sein.
Ein solch segmentiertes Lernkonzept stellt hohe organisatorische Herausforderungen und erfordert insbesondere ein passgenaues räumlich-architektonisches Rahmenkonzept. Eine flexible Raumnutzung ist essentiell für modernen Unterricht und ganzheitlich Bildung. Um anderen Lehr- und Lernformen Platz zu bieten, ist es wichtig schnell und unkompliziert neue Raumkonzeptionen zu schaffen. Aufgrund der Größe und mit Hilfe funktionellem Mobiliars können Unterrichtsformen berücksichtigt werden, die bewegtes und lebendiges Lernen sowie gemeinsames Arbeiten in kleinen Gruppen ermöglichen.
Klassenzimmer müssen deshalb so groß sein, dass eine entsprechende räumliche Organisation möglich ist. Im vorgelegten Entwurf sind deshalb Klassenzimmergrößen im oberen Bereich der Bandbreite vorgesehen, da aus pädagogischer nur so den besonderen Anforderungen einer modernen Grundschulpädagogik entsprochen werden kann.
Die oben beschriebene zunehmende Heterogenität bedingt strukturell andere Anforderungen an das Raumangebot. Neben überdurchschnittlich großen Klassenzimmern spielen die Differenzierungsräume und Marktplätze deshalb eine entscheidende Rolle im vorgelegten Entwurf. Pädagogische Differenzierung erfordert zwingend auch räumliche Differenzierungsmöglichkeiten. Für Kleingruppen oder einzelne Schüler mit weiteren Fachkräften oder auch für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler bieten die Differenzierungsräume Raum für individualisiertes und selbständiges Arbeiten im Nebenraum. Dabei muss wegen der persönlichen Anleitung und um die Aufsichtspflicht zu gewährleisten eine Sichtverbindung zwischen Klassenzimmer und Differenzierungsraum bestehen.
Die Differenzierungsräume sind in der vorliegenden Planung aus den vorgenannten Gründen unmittelbar zwischen den Klassenzimmern angeordnet und sind direkt von jedem Nachbarraum einsehbar. Neben den oben genannten Aspekten ermöglicht die Anordnung zwischen den Klassenzimmern auch eine differenzierende Zusammenarbeit von Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Klassen.
Durch eine großzügige Gestaltung der Klassenräume mit angrenzendem Differenzierungsraum kann moderner Unterricht durchgeführt werden und erlaubt so Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeiten ebenso wie Kreisgespräche und multimediale Präsentationen und dies soweit erwünscht auch klassenübergreifend. Vorteil ist die Möglichkeit zum schnellen und unkomplizierten Wechsel zwischen den Unterrichtsmethoden aufgrund dieser flexiblen Schulraumgestaltung.
Die Differenzierungsräume stehen für Projektarbeiten oder Vertiefung des schulisch Erlernten mit einigen Kindern auch der Betreuung am Nachmittag zur Verfügung. Somit haben die Kinder und das pädagogische Fachpersonal einen Rückzugsort, an dem sie ungestört intensiv arbeiten können. Bei Bedarf können diese Räume auch durch die Mitarbeitenden zur Vorbereitung oder zu Verwaltungszwecken genutzt werden.
Der Marktplatz bietet sowohl am Vormittag den Lehrkräften und den Schüler*innen Raum und Platz für ganzheitliche Bildung, bewegte und moderne Unterrichtsformen als auch am Nachmittag dem pädagogischen Fachpersonal und den Kindern Orte, um verschiedene Projekte zu verwirklichen, sich zurückzuziehen und im geschützten Rahmen zu spielen und lernen.
Der Marktplatz in Ort der Begegnung und des Zusammenkommens von Lehrkräften, Betreuungspersonal und Kindern und wird von allen Beteiligten gemeinsam zur Bildung und Erziehung der Kinder genutzt. So kann dort Teile der Schülerbibliothek installiert werden, die jährliche Bücherausstellung kann dort stattfinden, der Marktplatz dient für bewegte Pausen und kann für verschiedene Projekte, z.B. „Zauberhafte Physik“ als Lernwerkstatt dienen.
Für die Förderung von körperlicher und geistiger Gesundheit steht Bewegung für uns an erster Stelle. Die Kinder sollen in unserer bewegten Schule Erfahrungen sammeln, motorische und koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten erproben, ihre eigenen körperlichen Grenzen erkennen und erweitern und ein Körpergefühl und Körperbewusstsein entwickeln. Lehrinhalte können auch durch Bewegung einen spielerischen Zugang zu den Kindern finden.
Für kurzzeitige Bewegungseinheiten zwischen den Unterrichtsstunden muss ein direkter Zugang zur Turnhalle ohne lange Wegstrecken vorhanden sein. Und auch für den regulären Sportunterricht ist es aus pädagogischer Sicht nicht zu vertreten, dass ein wesentlicher Zeitanteil für den Weg zu einer weit entfernt liegenden Turnhalle aufgewendet werden muss.
Eine angrenzende Turnhalle an der Grundschule ist somit unabdingbar, um den Unterricht flexibel, schnell und individuell gestalten zu können. Die Kinder lernen so nicht nur die Inhalte des Unterrichts auf eine andere Art, sondern bauen ihr Gemeinschaftsgefühl in der Klasse aus und entwickeln Teamgeist.
Die Arbeit im Hort richtet sich nach den Lernzielen des Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplans, die bspw. die Basiskompetenzen, wie personale und soziale Kompetenzen, aufgreifen, aber auch themenübergreifende Bildungs- und Erziehungsperspektiven, in der v.a. Transitionen eine große Rolle spielen sowie Schlüsselprozesse für die Bildung und Erziehung von Kindern.
Im Gegensatz zur Schulklasse herrscht in der Kooperativen Ganztagsbetreuung eine andere Gruppenstruktur. Hier lösen sich Klassenverbände auf, es entsteht eine neue Gruppe und neue, andere Strukturen, Hierarchien und Beziehungen als die in der Schule vorherrschenden, müssen befolgt werden. Die Kinder finden sich somit in verschiedenen Systemen wieder.
So wie die Klassenzimmer durch Lehrplan und Lehrkräfte vorgegeben sind, so werden Horträume gemeinsam mit den Kindern ko-konstruiert. Daher ist es unabdingbar eigene Räume für die Betreuung nach Unterrichtsende zu installieren, um eine ganzheitliche Erziehung und Bildung der Kinder möglich zu machen.
Partizipation bedeutet Beteiligung der Kinder im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Die Basis dabei bilden Partnerschaft und Kommunikation. Die Kinder werden in alle Planungen und Entscheidungen über alle Angelegenheiten mit einbezogen und es wird in der Gemeinschaft nach Lösungen für anstehende Fragen und Problemen gesucht. Die Beteiligung von Kindern ist u.a. ein Kernelement einer zukunftsweisenden Bildungs- und Erziehungspraxis, sie ist der Schlüssel zu Bildung und Demokratie. In den Räumlichkeiten der Kooperativen Ganztagsbetreuung üben die Kinder so ihr demokratisches Mitspracherecht aus, es werden gemeinsam Programme und Regeln erarbeitet, Projekte ausgewählt und die Gestaltung von Umfeld und Zeit geplant. Dafür sollten den Kindern Räume außerhalb des Klassenzimmers zur Verfügung stehen.
Eine weitere wichtige Rolle in der pädagogischen Arbeit im Hort spielt die selbstbestimmte Lernzeit, denn Kinder lernen mit und durch das freie Spiel. Diese selbstbestimmte Lernzeit ist essentiell, da das Kind differenzierte Fähigkeiten erlangt, indem es eigenmotiviert Situationen schafft, die seinen Bedürfnissen entsprechen. Aufgrund der Vielfalt der Lernfelder verlangt die selbstbestimmte Lernzeit entsprechende Vorbereitung und Begleitung durch die Pädagog*innen.
Wichtig sind hierbei die bereitgestellten Materialien, die auf die Kinder abgestimmt sind und der geschützte Rahmen, in dem die Kinder sich frei bewegen können.
Daher ist in der Kooperativen Ganztagsbetreuung eine Einteilung in verschiedenen Zonen notwendig, die in den eigenen Räumen sowie den Differenzierungsräumen und dem Marktplatz verwirklicht werden können.
Durch die Abstimmung auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder entstehen folgende Zonen:
Ruhezonen – Spiel- und Lernzonen – Aktivitätszonen.
Die Ruhezonen bieten den Kindern Gelegenheiten, sich zurückzuziehen und sich zu entspannen. So ist die Installation von Leseecken am Marktplatz oder einer kleinen Bücherei sowie einem Snoezelraum sinnvoll, wo die Kinder eigenverantwortlich ihrem Bedürfnis nach Entspannung nachgehen können, sich aber auch durch die Kraft der Bücher oder Hörspielen in eine andere Welt träumen können.
Diese Zone kann zusätzlich für ruhige Angebote im Bereich digitaler Förderung genutzt werden.
In den Spiel- und Lernzonen werden, in einem abgegrenzten Raum, die Hausaufgaben unter Begleitung einer pädagogischen Fachkraft erledigt, können Brett- und Gesellschaftsspiele gespielt werden und sie bieten Raum für Gruppenspiele sowie Platz zum kreativen Gestalten. Die Kinder nutzen in ihrem Alltag daher viele Materialien wie Gesellschaftsspiele, Bausteine, Bücher, Pinsel, Farbe, u.v.m. Daher ist für sie Erreichbarkeit und schnelle Verfügbarkeit dieser Materialien notwendig. Hohe Schränke sind wohl platzsparender, sind für Kinder allerdings nicht leicht zugänglich. Deshalb erleichtern Auslagen und offene Lagerung diesen Zugriff, die wiederum in den eigenen Räumlichkeiten problemlos installiert werden können. Die gemeinsame Nutzung von Materialien für den pädagogischen Bedarf mit dem Bildungspartner Schule ist nicht nur bei Verbrauchsmaterialien dauerhaft schwierig, sondern auch bei z.B. Spiel- und Sportgeräten. Deshalb ist ein Mehrbedarf an Lagerfläche notwendig.
Für die Kleingruppenarbeit wird in dieser Zone ein Rückzugsort geschaffen, um auf die individuelle Bedürfnisse der Kinder einzugehen und diese auch individuell fördern zu können. Dazu stehen uns die Differenzierungsräume zur Verfügung.
Umweltbildung und -erziehung trägt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur bei. Zentral sind hier Naturbegegnungen sowie Erlebnisse mit Tieren und Pflanzen.
Im Umgang mit Naturmaterialien wird die Fantasie und Kreativität von Kindern angeregt und sie bilden ein Selbstverständnis im Verhältnis zur Umwelt. Die Kinder lernen, was sie unter Umwelt verstehen und welche Rolle sie zur Umwelt einnehmen.
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die in der Agenda 21 niedergelegt ist, setzt sich mit der Wechselwirkung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem auseinander. Den Startschuss hat unsere Grundschule schon mit Projekten dazu am FREI DAY gesetzt.
Durch ein grünes Klassenzimmer können oben genannte Punkte nicht nur in der Schule umgesetzt werden, sondern auch durch Projekte in der Kooperativen Ganztagsbetreuung. Die Kindern können im grünen Klassenzimmer lernen, die Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen, Naturvorgänge bewusst beobachten und wahrnehmen sowie Naturmaterialien näher kennenlernen. Dadurch wird eine Bereitschaft zu umweltbewusstem und -gerechtem Handeln entwickelt.
Kinder begegnen Musik von Geburt an mit Neugier und Faszination. Sie haben Freude daran, den Geräuschen, Klängen und Tönen in ihrer Umgebung zu lauschen und diese selbst zu produzieren. Musik ist Teil der Erlebniswelt der Kinder. Ein aktiver Umgang mit Musik fördert und fordert die gesamte Persönlichkeit der Kinder. Durch und mit Musik können Kinder ihre Gefühle und Gedanken mitteilen und ihre Fantasie und Kreativität wird angeregt. Eine vorbereitete Umgebung im Musikraum oder in den Gruppenräumen lädt ein zum gemeinsamen Musizieren und Singen. Dabei wird die Kontakt- und Teamfähigkeit gestärkt, die Stimm- und Sprachbildung miteinander verknüpft sowie aufmerksames Zuhören trainiert.
Kinder nehmen ihre Welt mit allen Sinnen bewusst wahr, gestalten diese bildnerisch und schlüpfen in verschiedene Rollen. Dadurch können sie Gefühle und Gedanken ordnen und ausdrücken. Als Pädagog*innen stehen wir den Kindern unterstützend zur Seite, sodass sie in einer vorbereiteten Umgebung Neugier, Lust und Freude am schöpferischen Tun finden können und somit ihre Persönlichkeit entwickeln können.
Für bildnerisches und darstellendes Gestalten stehen uns sowohl die Gruppenräume, der Marktplatz als auch die Turnhalle zur Verfügung, um dort in Theaterprojekten in verschiedene Rollen schlüpfen zu können. Der Werkraum und die Gruppenräume dienen nicht nur zur Herstellung von Kostümen und Bühnenbild, sondern bieten jedem Kind Raum für die eigene kreative Ausdrucksarbeit. Hier können Grundverständnis von Farben und Formen erworben werden und die Vielfalt von Materialien und Techniken kennengelernt werden.
Der digitale Wandel unserer Gesellschaft betrifft alle Lebensbereiche und Generationen. Daher ist es wichtig, dass unsere Kinder ein gesundes Aufwachsen mit Medien erleben.
Die Pädagog*innen bieten hier Unterstützungsangebote für die Medien- und Erziehungskompetenz der Familien. Ziel ist es, dass Kinder Wege in ein kompetentes und eigenverantwortliches Medienhandeln finden.
Durch konkrete Angebote und Projekte der Kooperativen Ganztagesbetreuung soll die Medienkompetenz auf verschiedenen Ebenen gefördert werden. Es geht darum, den Kindern Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, Medien selbstbestimmt und kritisch zu nutzen.
Dazu stehen den pädagogischen Fachkräften am Nachmittag der Marktplatz, für eigenverantwortliches Arbeiten, sowie die Differenzierungsräume zur Verfügung, um in Kleingruppen Medienbildung umzusetzen.
Eine enge Verzahnung sowie die gemeinschaftliche Nutzung eines Gebäudes im Gesamten jedoch in seinen Funktionen getrennt, wird dem Rechtsanspruch auf eine Ganztagesbetreuung am ehesten gerecht.
Um eine ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder bestmöglich zu gewährleisten, steht für uns ein kooperatives Miteinander von Schule und Betreuung an erster Stelle.
Durch die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten, gemeinsame Projekte, Teilhabe in den jeweiligen Bildungsbereichen Schule und Betreuung verschaffen wir uns ein größeres Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder und können diese ganzheitlich fordern und fördern.
Um den Kindern Transitionen so leicht wie möglich zu gestalten, ist es von Vorteil, dass Schule und Betreuung in einem Gebäude und auf einer Ebene untergebracht werden.
Durch die räumliche und damit mentale Trennung von Schulatmosphäre und Platz für Freizeitgestaltung bieten wir den Kindern die Möglichkeit für die persönliche und individuelle Entwicklung, somit können sie im Unterricht Gelerntes optimal verarbeiten und wir geben ihrem emotionalen und kognitivem Stress jedoch nicht zu viel Raum.
Das Raumkonzept der Kooperativen Ganztagesbetreuung in Spardorf bietet allen Nutzern eine breitgefächerte Angebotsvielfalt, die den Neigungen, Fähigkeiten und Wünschen der Kinder möglichst ohne Einschränkungen nachkommen kann. So entsteht für jedes Kind Chancengleichheit. Diese Chancengleichheit benötigt jedoch Raum, den wir den Kindern mit unser Raumkonzept bieten können.